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PROFIBUS Handbuch

Das Alarmmodell erlaubt die Übertragung von Alarmen von einem DP-V1 Slave zu seinem DP-V1 Master und verlangt die explizite Quittierung dieses Alarms durch den Master an den Slave.

Als Grundbedingung für einen Alarm müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

Der Slave muss im Data-Exchange (DXCHG) Zustand sein

Die MS1 Verbindung muss aktiviert sein (d.h. im Parametertelegramm wurde DPV1_Enable = TRUE gesetzt).

Das entsprechende Bit für diesen Alarm im Parametertelegramm ist auch gesetzt.

Die Grenze der maximalen aktiven Alarme wurde noch nicht erreicht. Es werden zwei Modelle für die maximale Anzahl der Alarme unterstützt:

1.Nur ein Alarm pro spezifizierten Typ kann aktiv sein (Alarm_Type_Mode).

2.Mehrere Alarme mit einer fixierten Totalzahl können aktiv sein (Alarm_Sequence_Mode).

Mit den folgenden GSD Datei Schlüsselwörtern wird dieser Alarmmodus angegeben:

Alarm_Sequence_Mode_Count = 0

0 = nicht unterstützt, 2 - 32 Anzahl der ausstehenden Alarme

Die aktuelle Anzahl wird vom Master im Set_Parameter Telegramm eingestellt. Diese Funktion ist optional, d.h. der Wert 0 ist erlaubt

Alarm_Type_Mode_supp = 1

Die Unterstützung des Alarm_Type_Mode ist obligatorisch, d.h. dieses Schlüsselwort muss bei unterstützten Alarmen zwingend mit dem Wert 1 in der GSD stehen. Wenn ein Alarm auftritt, wird die Alarmmeldung in das Diagnosefeld des Diagnose Telegramms eingefügt und der DP-V1 Master mit dem Prioritätsbit im nächsten Datenzyklus aufgefordert, die Diagnose zu lesen. Ein Lesen des Alarms wird registriert und der Alarm in eine Warteschlange geschrieben. Weitere Alarme werden diesen Alarm nicht überschreiben.

Bild 150: Sequenz der Telegramme bei Alarmen

Bild 150: Sequenz der Telegramme bei Alarmen

Der DP-Master der Klasse 1 (Steuerung) mit dem zyklischen Prozessdatenaustausch (MS0) ist der einzige Master, der beim DP-Slave Alarme quittieren darf. Er verwendet dazu den SAP = 51, wie für die anderen azyklischen Dienste. Der DP-Slave kann optional einen zusätzlichen SAP = 50 für die Quittierung der Alarme zur Verfügung stellen. Damit werden die Quittungen nicht durch eventuell ausstehende azyklische Dienste verzögert. Die Unterstützung dieser Option wird in der GSD Datei durch das Schlüsselwort

Extra_Alarm_SAP_supp = 1

angezeigt.  Diese beiden SAP werden vom DP-V1 Slave aktiviert, sobald er im Data-Exchange Zustand ist.  Da diese beiden SAP einen direkten Bezug zur zyklischen Kommunikation MS0 aufweisen, muss diese Kommunikationsbeziehung nicht speziell mit einem Initiate und Abort verwaltet werden.

Der DP-V1 Master muss die Alarme explizit mit einem DPV1_Alarm_Ack Telegramm auf SAP 50 oder 51 quittieren. Nach erfolgreicher Quittierung kann der DP-V1 Slave den Alarm aus der Warteschlange entfernen. Die maximale Anzahl der Alarme in dieser Warteschlange wird im Parametertelegramm festgelegt.