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PROFIBUS Handbuch

In der Praxis hat es sich bewährt, Kabel von unterschiedlichen Signalen in einer Installation auch örtlich zu trennen. Eine einfache Einteilung in Kategorien ist dabei hilfreich:

Kategorie: Signalkabel

Feldbus und LAN Kabel (z.B. PROFIBUS, AS-I, Ethernet etc…)

Geschirmte Kabel für digitale Daten (z.B. Drucker, RS232 etc...)

Geschirmte Kabel für analoge und digitale Kleinspannungssignale (<25V)

Kleinspannungsversorgungen (<60V)

Koaxiale Signalkabel

Kategorie: Niederspannung

Kabel mit Gleichstrom Spannungen im Bereich >60V und <400 V

Kabel mit Wechselstrom Spannungen im Bereich >25V und <400 V

Kategorie: Hochspannung und Hochfrequenz

Kabel mit Gleich- und Wechselstrom im Spannungsbereich von >400 V

Telephonkabel !

Kategorie: Freileitungen

Kabel der anderen Kategorien wo die Gefahr von Überspannungen wie z.B. Blitzschlag besteht (z.B. Verbindungen zwischen verschiedenen Gebäuden)

Kabel derselben Kategorie können zusammen verlegt werden oder direkt nebeneinander in denselben Kabelkanal verlegt werden. Kabel unterschiedlicher Kategorie müssen einen minimalen Abstand gemäss Bild 56 einhalten und sollten idealerweise in getrennten metallischen Kanälen oder Abtrennungen geführt werden. Wenn Kabel unterschiedlicher Kategorie sich kreuzen, sollte dies immer rechtwinklig geschehen. Auf keinen Fall sollten die Kabel parallel geführt werden.

Bild 56: Abstände und Distanzen zwischen Kabel unterschiedlicher Kategorien

Bild 56: Abstände und Distanzen zwischen Kabel unterschiedlicher Kategorien

Die lokalen Installationsvorschriften für Niederspannung sind einzuhalten!

Wenn Kabel in gemeinsamen Kabelkanälen verlegt werden, müssen die Distanzen eingehalten werden.

Bild 57: Aufgeteilter Kabelkanal

Bild 57: Aufgeteilter Kabelkanal

Wenn der metallische Kabelkanal wie in Bild 57 in unterschiedliche Teile aufgeteilt ist, können die Kabel direkt nebeneinander verlegt werden. Dabei muss aber ein Kabelkanal pro Kategorie von Leitungen verwendet werden. Wenn nur ein einziger Kabelkanal zur Verfügung steht, müssen die minimalen Distanzen eingehalten oder metallische Trennwände eingesetzt werden. Diese Trennwände müssen elektrisch niederohmig und niederinduktiv leitend mit dem Kabelkanal verbunden sein.

Die metallenen Kabelkanäle sollen mit dem Erdungs- und Potentialausgleichsystem des Gebäudes verbunden sein. Um dies zu erreichen müssen die einzelnen Teile des Kabelkanals miteinander und mit dem Gebäude so oft als möglich verbunden sein. Dehnungsnuten und isolierte Teile müssen mit Masseleitungen überbrückt werden. Die Masseleitungen zwischen den einzelnen Kabelkanalteilen müsse gegen Korrosion geschützt sein.

Für die Kabelverlegung in einem Schaltschrank gelten die folgenden Erweiterungen: Alle Schirme der eintretenden Kabel müssen an Masse gelegt werden, so nahe des Eintretens in den Schrank als möglich. Die Klemmen müssen einen grossflächigen Anschluss des Kabelschirmes an die Masse des Schrankes sicherstellen.

Erdung der Kabel beim Eintritt in einen Schaltschrank

Bild 58: Erdung der Kabel beim Eintritt in einen Schaltschrank

Bild 59: Beispiel einer guten Umsetzung von Erdung und Zugentlastung

Bild 59: Beispiel einer guten Umsetzung von Erdung und Zugentlastung

Parallele Verlegung von internen Leitungen und eingeführten Kabel bis zu ihrer Massefestlegung sollen vermieden werden, sogar für Kabel derselben Kategorie. Für einen guten Kontakt sind beschichtete oder galvanisch stabilisierte Masseschienen ideal. Bemalte Flächen sind bei der Masseauflegung zu vermeiden. Wenn die Isolation vom Kabel entfernt wird ist sicherzustellen, dass der Schirm nicht verletzt wird.

Bild 60: Abstände und unvermeidliche Kreuzungen in einer Anlage

Bild 60: Abstände und unvermeidliche Kreuzungen in einer Anlage

Wenn nicht genügend Platz für die minimalen Distanzen ist, sollen die Kabel unterschiedlicher Kategorie durch metallische Kanäle getrennt werden.

Wenn PROFIBUS Geräte innerhalb von einem Schrank mit einer Bitrate über 1.5 Mbit/s verbunden werden wird eine minimal Kabellänge von 1 m empfohlen. Dies bedeutet dass eventuelle Schlaufen verlegt werden müssen.

Zusammenfassend kann festgehalten werden:

1.Ein Abstand zu Energieleitungen reduziert die Störungen

2.Grosse Störer (z.B. Frequenzumrichter) an der Quelle Erden, Schirmen und Filter einsetzen