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PROFIBUS Handbuch

Die Zykluszeit des PROFIBUS-DP bestimmt die möglichen Reaktionszeiten eines reaktiven Systemes. In der Praxis kommt diese Zykluszeit zweimal in der Systemreaktionszeit vor und beeinflusst die Systemreaktionszeit um die 2 bis 20% d.h. der Anteil der Buszykluszeit an der gesamten Reaktionszeit des Systems ist in der Regel relativ klein.

In einem PROFIBUS-DP Netzwerk können wir drei verschiedene Zykluszeiten unterscheiden:

1.Der DP-Master der Klasse 1 (Steuerung) arbeitet sein Steuerungsprogramm in einer bestimmten Zykluszeit ab. Vor jedem Zyklus werden die Eingangsdaten gelesen und nach dem Zyklus stehen neue Ausgangsdaten zur Verfügung. Dies wird als Master-Applikationszyklus bezeichnet.

2.Der  DP-Slave nimmt die Ausgangsdaten, bearbeitet seine Gerätefunktionen und stellt die Eingangsdaten in einer bestimmten Zykluszeit zur Verfügung. Dies wird als Slave-Applikationszyklus bezeichnet.

3.Der PROFIBUS kopiert zyklisch die Ausgangsdaten vom DP-Master auf den DP-Slave und die Eingangsdaten vom DP-Slave auf den DP-Master. Dies wird hier als Buszyklus bezeichnet.

Beim PROFIBUS DP können nun drei verschiedene Betriebsarten unterschieden werden:

Frei laufender Buszyklus

Die Zyklen des Masters, des PROFIBUS und der DP-Slaves sind nicht miteinander gekoppelt. Damit ein solches System funktionieren kann, sollte die Zykluszeit des DP-Slaves kleiner als die Zykluszeit des PROFIBUS und diese wiederum kürzer als die Zykluszeit der Steuerung sein. Die Zykluszeit des PROFIBUS-DP sollte somit zwischen den beiden anderen Zykluszeiten liegen. Wir geben hier eine einfache Schätzformel für die Buszykluszeit und die Rechnung für ein Einzelmastersystem. Projektierungswerkzeuge rechnen die Zykluszeiten für eine geplante Anlage automatisch aus.

Äquidistanter Buszyklus

Die Dauer des Buszyklus wird fest projektiert und vom DP-Master auf die Mikrosekunde genau eingehalten. Dies ist erst mit einem ASIC ASPC2 ab Version E (ca. 1999) möglich.

Isochroner Zyklus

Zusätzlich zum festen Buszyklus werden der Slave-Applikationszyklus und - mit Einschränkungen - der Master Applikationszyklus auf den Buszyklus synchronisiert.